Piz Trovat (3.146 m)

(weitere Bilder siehe unten)


Zusammenfassung:

Charakter:

Einer der schönsten Aussichtspunkte in den Alpen. Bergsteigerisch wenig anspruchsvoll und ein, im Vergleich zu den nahen Eisriesen, unscheinbarer Gipfel. Der Piz Trovat eignet sich vor allem, um den Touristenströmen auf der Diavolezza zu entfliehen und die herrliche Aussicht auf Piz Palü (3.905 m) und den einzigen Viertausender der Ostalpen, den Piz Bernina (4.049 m), zu geniesen.

Beschreibung:

Ausgangspunkt ist der Parkplatz der Diavaolezza-Bahn, der sich an der nördlichen Auffahrt zum Bernina-Pass befindet. Nun kann man sich entscheiden, ob man de 800 Höhenmeter Aufstieg zur Diavolezza aus eigener Kraft über einen Wanderweg zurücklegt, oder ob man die Seilbahn benützt. Ich hatte diese Tour in eine Autotour durch das Engadin und Umgebung eingebunden (Julierpass, St. Moritz, Stilfser-Joch, Gavia-Pass, Bernina-Pass und Flüela-Pass waren die wichtigsten Stationen), daher wählte ich die bequemere Alternative.

Da die Aussicht von dort oben legendär ist, muss man an schönen Tagen mit Touristenmassen aus der ganzen Welt rechnen. Oben an der Bergstation werden die Fotoausrüstungen ausgepackt, Stative aufgestellt und händeringend um ein freies Sichtfeld gekämpft... Wer diesem "Schauspiel" entgehen will, steht früh auf und verläßt den Trubel um das Restaurant. Für Wanderer, die sich nicht auf die nahen Gletscher wagen wollen, gibt es nun zwei lohnende Abstecher: Im Nord-Westen erhebt sich der Munt Pers (3.207 m), der genauso leicht zu erreichen ist, wie der Piz Trovat (3.146 m) im Süd-Osten der Diavolezza. Ich entschied mich für den Piz Trovat und bog also an der Diavolezza "links" ab. Man bewegt sich anfangs auf dem Normalweg in Richtung Piz Palü. Über einen breiten Bergrücken, immer dem gut ausgebtrampelten Weg folgend erreicht man bald die Ostflanke des Piz Trovat.

Mit etwas Aufmerksamkeit findet man dann auch den Pfad, der rechts den steilen Schutthang des Piz Trovat hinauf führt. Der Aufstieg ist kurz aber mühsam, da die losen Schutt- und Geröllhalden das vorankommen erschweren. Jedoch stellt einen der Aufstieg nie vor ernste Schwierigkeiten. Es ist lediglich etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Nach ca. 45 Minuten hatte ich den Gipfel erreicht.

Nun ist es an der Zeit, endlich etwas über die hervorragende Aussicht von der Diavolezza bzw. dem Piz Trovat zu sagen: Vor oder "unter" der Diavolezza fließt der Persgletscher, der weiter unten spaltenreich in den Morteratschgletscher mündet. Aus dem Gletscherbecken erheben sich die zwei Berge, die die Szenerie beherrschen, Ein Berg, wie von einem Designer gezeichnet, zeigt dem Betrachter seine vergletscherte Nordseite mit den drei fast geometrischen "Pfeilern" - der Piz Palü. Zur rechten erhebt sich der Piz Bernina, der zwar deutlich höher ist, aber mit dem eindrucksvollen Aufbau des Piz Palü von diesem Standpunkt aus nicht mithalten kann. Zwischen Palü und Bernina übersieht man fast die Bellavista. Eingerahmt werden die Eisriesen von Piz Cambrena zur linken und Piz Morteratsch zur rechten.

Nachdem ich die Aussicht ausgiebig genossen hatte, begab ich mich wieder zurück zur Diavolezza. Statt die Seilbahn zu benutzen, wanderte ich zu Fuß zum Parkplatz hinunter. Kurz nach der Diavolezza muss man auch im Sommer mit einem Schneefeld rechnen, das man beim Abstieg queeren muss. Ein Stück weiter unten kommen dann noch ein paar steile Passagen aber der Weg ist nie ausgesetzt. Festes Schuhwerk ist hier trotzdem empfehlenswert.

Bald erreicht man einen Bergsee und der schmale Pfad geht in einen breiteren Fahrweg über. Entlang der Skipisten führt der Weg dann etwas eintönig zurück zum Parklatz. Für den Abstieg muss man etwa 2-3 Stunden einkalkulieren.

Bilder:

Piz Trovat im Vordergrund, dahinter rechts der Piz Palü

Piz Cambrena (3.604 m) im Morgenlicht vom Bernina-Pass

Piz Cambrena (mitte) von Diavolezza

Gipfel des Piz Trovat (3.146)

Piz Zupo (3.996 m links) und Piz Bernina (4.049 m rechts)

Piz Palü (3.905 m)

Diavolezza (2.973 m) mit Bergstation und Restaurant