> Home

> Tourenliste chronol.

> Tourenliste n. Höhe

> Bike & Hike

> Tourenphilosophie

> Fotoalbum

> Alpenpässe

> Tips für Autofahrer

> Tips für den Autokauf

> meine bisher. Autos

 

> Gästebuch

> Links

> Impressum


 

Pizzo Tresero (3.599 m)

(weitere Bilder siehe unten)


Zusammenfassung:

Gesamtzeit: ca. 8 Stunden je nach Kondition
Aufstieg: ca. 1.150 Höhenmeter, ca. 4,5 Stunden
Abstieg: ca. 1.150 Höhenmeter, ca. 3,5 Stunden
Schwierigkeiten: Mittelschwere Hochtour mit Gletscherbegehung; teilweise ausgesetzt; Hochtourenausrüstung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unbedingt erforderlich
Ausgangspunkt: Rifugio Berni an der Gavia Passstraße (2.545 m)
Bemerkungen: Tour kurz unterhalb des Gipfels abgebrochen




Charakter:

Der Pizzo Tresero ist der östlichste Gipfel.>3.500 m im sogenannten Fornokessel (halbkreisförmige Gipfelkette um einen Gletscherkessel in der südlichen Ortlergruppe). Im Zuge der Überschreitung der Gipfel des Fornokessels wird der Tresero relativ häufig und dann als Letzter begangen. Die Runde durch den Fornokessel ist allerdings nur erfahreren und ausdauernden Bergsteigern überlassen. Selbst als alleiniges Ziel ist der Pizzo Tresero ein ernstzunehmendes Ziel mit den üblichen Anforderungen in diesem Höhenbereich. Durch den Zugang über die Gaviapassstraße ist die Aufstiegslänge erträglich.



Beschreibung:

Ende Juni hatte ich endlich wieder Zeit UND stabliles Wetter. Den Pizzo Tresero hatte ich schon länger im Visier, also Sachen gepackt und mal wieder über das Stilfser Joch gedüst. Immerhin wurde auf der Südtiroler Seite des Passes die letzten Jahre einige Stellen neu Ashpaltiert. Trotzdem ist die ganze Strecke bis zum Gaviapass in einem eher schlechten Zustand. Am Rifugio Berni (2.545 etwas unterhalb der Passhöhe) kann man das Auto abstellen.

Von der Hütte führt ein breiter Weg zur Brücke über den von der Passhöhe kommenden Bach. Hinter der Brücke folgt man zuerst dem Weg mit der Markierung Nr. 25A, ehe nach kurzer Zeit der Weg Nr. 25 rechts in Richtung Ponte dell Amicizia abzweigt. Achtung, bei Dunkelheit bzw. Schneefeldern ist der richtige Weg zur Ponte dell Amicizia relativ schwer zu finden. An dem Hang gibt es drei Wege, der unterste (Nr. 25A) führt hinab Richtung Sta. Christina. Mit dem oberen Weg kommt man Richtung Punta S. Matteo. Findet man den "Mittleren" nicht auf anhieb (so wars bei mir),dann sollte man versuchen, den Bergrücken mit leichtem Höhengewinn zu umrunden, man sollte dann automatisch zum mittleren Weg gelangen.

Nach ca. 1 Stunde erreicht man wieder mit etwas Höhenverlust die Brücke über den Rio de Dosegu (Ponte dell Amicizia). Danach folgt man dem Weg Nr. 41 nach rechts den Hang hinauf. Über Schutt und Grasschrofen geht es mal mehr oder weniger Steil hinauf, bis eine Reihe von ausgeprägten Karen durchqueert werden muss (ich glaube es waren drei Stück). Auf etwa 3.200 m Höhe hat man nun die Möglichkeit, über den Vedretta Punta Pedranzini (rechts des Grates) oder über den Vedretta di Tresero (links) aufzusteigen. Beide Gletscher werden durch einen luftigen Grat getrennt auf dem im weiteren Verlauf auch das Bivacco Seveso steht. Welcher Gletscher weniger Spalten aufweist, war wegen den Frühsommerlichen Verhältnissen schwer zu sagen. Der Vedretta Punta Pedranzini hat auf jeden Fall im mittleren Bereich Spalten. Einige nach mir aufsteigende Gruppen wählten den Weg über den Vadr. P. Pedranzini (siehe Bild). Welche Alternative günstiger ist, war aber schwer zu sagen.

Ich wählte die Variante über den Treserogletscher, so wie es in der Kompass-Wanderkarte eingezeichnet ist. Dazu quert man den Grat von Süd nach Nord über eine Scharte (steil, aber technisch unschwierig; Blick "von oben" auf die Scharte am linken Bildrand). Auf der anderen Seite verliert man wieder einige Höhenmeter. Dabei sollte man lieber etwas weiter absteigen und mehr Abstand von den bröseligen Grattürmen halten. Angesichts der auf dem Gletscher liegenden Steine war die Steinschlaggefahr offensichtlich. Aber das war nicht das Hauptproblem, sondern übler Bruchharsch und Nordwind erschwerten den Aufstieg erheblich, das ganze unverspurt ...

Über den Treserogletscher geht man in einem Bogen wieder Grat bzw. Bivaco Seveso hinauf. Da wird es dann richtig steil (gut 45°). Zurück auf dem Grat waren die Verhältnisse so schlecht, dass ein Weitergehen ohne Sicherung nicht ratsam war. Also war die Tour kurz unterhalb des Gipfels beendet :(.

Während der Tour hat man eine schöne Aussicht auf die Gletscherbrüche des Chiacciaio Dosegu und der Punta die San Matteo (3.678 m), den Felsbrocken Corno dei Tre Signori (3.360 m) im Süden, Bernina-Gruppe, Adamello/Presanella Gruppe sowie natürlich auf die Ortlergruppe.

Der Absteig erfolgte wie der Aufstieg.



Bilder:


Morgenrot über
dem Gaviapass

Erste Sonnenstrahlen
am C. d. Tre Signori

Bernina-Gruppe


Bivacco Seveso


Pizzo Tresero


Blick Richtung Livigno


Adamello/Presanella


Tresero (links), Punta
Pedranzini (Mitte)

Vadretta di Tresero
(links die Scharte)

Punta S. Matteo,
Monte Mantello

Punta S. Matteo und
Chiacciaio Dosegu

Villacorna über
Chiacciaio Dosegu

Corno dei Tre Signori


Rifugio Berni am
Gavia Pass

Ortler, Zebru und
Königsspitze v. Gavia