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Schwarzhorn (3.146 m)

(weitere Bilder siehe unten)


Zusammenfassung:

Gesamtzeit: ca. 5 Stunden je nach Kondition
Aufstieg: ca. 950 Höhenmeter, ca. 3 Stunden
Abstieg: ca. 950 Höhenmeter, ca. 2 Stunden
Schwierigkeiten: leichte Berg-/Hochtour; keine technischen Schwierigkeiten; kein Gletscherbegang; markierter Weg; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit im oberen Bereich erforderlich
Ausgangspunkt: etwas südlich des Flüelapass (ca. 2.250 m)
Bemerkungen: bis Ende Mai auch als Skitour geeignet




Charakter:

Von der Passhöhe des Flüelapasses erscheint das Schwarzhorn als für Normalbergsteiger unerreichbare Pyramide (siehe Bild). Umrundet man den Berg auf der Ostseite erreicht man über einen weitgehend abgerundeten Grat ohne technische Schwierigkeiten den Gipfel (etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich).



Beschreibung:

Ich nutzte das schöne Wetter am letzten Maitag bzw. den Tag nach Fronleichnahm für meine erste Tour im Jahr 2003. Der Wetterbricht sagte für den Nachmittag Gewitter voraus, also hies es früh aufsteigen. Um 4:00 Uhr kam ich am Flüela-Pass (2.383 m) an. Um nicht allzuviel Höhe zu verlieren, parkte ich ca. 500 m südlich der Passhöhe. Beim Abstieg erkannt ich, dass man auch ein Stück weiter unten Parken kann und dann einen weniger steilen Beginn vorfindet. Der markierte Weg führt um den Ostfuß des Schwarzhorn herum richtung Schwarzhornfurgga. Jodoch ist der Weg zu dieser Jahreszeit durch den Schnee und Dunkelheit so gut wie nicht zu erkennen. Wenn man den "Normalweg" wählen will, sollte man ca. 1,5 südlich der Passhöhe parken und dann exakt südlich den steilen Hang hinaufgehen. Durch eine Lücke in den Felsen erreicht man wieder flacheres Gelände und erkennt dann wahrscheinlich auch den weiteren Wegverlauf.

Wie gesagt parkte ich etwa 1 km zu früh und musste deshalb die "obere Variante" nehmen, wie ich sie einfach nennen will. Also Sachen gepackt und den hier ebenfalls in südlicher Richtung den steilen Hang bis auf ca. 2.500 m hinauf. Dann queert man in süd-westlicher Richtung mit leichtem Höhenverlust die Terasse am Fuß des Schwarzhorns. Nachdem ich eine kleine Einsattelung erreicht hatte erkannte ich, dass ich zwei Möglichkeiten hatte. 1. ca. 100 Hm ins Tal absteigen zu dem Bach oder 2. eine Traversierung ohne großen Höhenverlust (Bild: Unten rechts "Normalweg", darüber "obere Variante"; beide Wege treffen sich rechts ausserhalb des Bildes). Ich entschied mich für letztere Lösung und turnte über steile Felsplatten, Grasmatten und Schneefelder den Hang entlang. Man findet hier zwar immer einen "machbaren Durchschlupf", jedoch ist das ganze weniger empfehlenswert. Nach ca. 20 Minuten erreicht man wieder leichteres Gelände und der weitere Verlauf zur Schwarzhornfurgga ist leicht zu finden (Bild).

Hier biegt man rechts auf den überwiegend abgerundeten Südgrat des Schwarzhorns ab (siehe Bild). Nach ca. 50 Metern kommt bereits der steilste und schwierigste Teil des Grates. Auch wenn der Grat begangen werden kann, ohne die Hände zu Hilfe zu nehmen, sollte man doch etwas schwindelfrei und trittsicher sein, da der Grat nach Nordwesten fast senkrecht abfällt. Skitourengeher müssen hier in der Regel die Ski abschnallen. Danach kann der Rest bis zum Gipfel bei guten Verhältnissen mit Ski begangen werden.

Bald hat man die 3.000 er Grenze überschritten und die Luft wird merklich dünner. Über einfache weiter Steilstufen hat man nach ca. 3 Stunden Gesamtzeit den Gipfel mit einem kleinen Steinmann erreicht. In der näheren Umgebung des Schwarzhorns gibt es keine "berühmten" Berge. Einzig in weiterer Entfernung die Bernina-Gruppe im Süden und die Silvretta-Gruppe im Norden sticht sofort hervor. Dennoch ist die Aussicht über ein weniger Bekanntes Gebiet mit vielen Gipfeln knapp über 3.000 m durchaus spannend. Z. B. die Felsburg des Piz Kesch (3.418 m), Piz Ela (3.339 m), Piz Vadret (3.229 m), Piz Sarsura (3.177 m), Flüela Weißhorn (3.088 m) usw. Der Rückweg erfolgt wie der Aufstieg.

Anmerkung: Wegen den warmen Temperaturen und dem Wegverlauf auf der Südseite war bereits morgens um 9.00 Uhr alles Sulz. Während dreiviertel des Abstiegs stapfte und rutschte ich durch knietiefe Pampe. Ich will gar nicht wissen, wie es später gewesen wäre ...



Bilder:


Morgenstimmung am
Flüela

Sonnenaufgang beim
Piz Linard

Links Piz Radönt,
rechts Radüner Rothorn

Schwarzhorn im
Morgenlicht

zur Scharte


Der Südgrat von der
Schwarzhornfurgga

Kurz vor dem Gipfel


Auf dem Gipfel,
hinten Piz Linard

Im Süden Piz Vadret
und Piz Kesch

Im Süd-Westen die
Bernina-Gruppe

Blick nach Westen
Richtung Rheinwald

links "obere" Varinate,
unten rechts Normalweg

Schwarhorn


Schwarzhorn von
der Passstraße