Kreuzspitze (3.455
m)
(weitere Bilder siehe unten)
Zusammenfassung:
Gesamtzeit: |
ca. 10-12 Stunden je
nach Kondition |
Aufstieg: |
ca. 1.650
Höhenmeter, ca. 6 Stunden |
Abstieg: |
ca. 1.650
Höhenmeter, ca. 4 Stunden |
Schwierigkeiten: |
keine technischen
Schwierigkeiten; keine
Gletscherbegehung, im
Gipfelbereich etwas
Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit erforderlich |
Ausgangspunkt: |
Vent, 1.896 m |
Bemerkungen: |
Übernachtung auf
dem Martin-Busch-Haus möglich;
bei 1-Tages-
Tour gute Kondition erforderlich.
Bis Martin-Busch-Haus ist der
Weg für Mountainbikes geeignet. |
Charakter:
Sehr einfache aber anstrengende Tour,
wenn sie an einem Tag gegangen wird. Die
Kreuzspitze wird oft als einer der
höchsten "Wandergipfel"
bezeichnet, da keine Gletscherbegehung
oder Kletterei notwendig ist.
Die Aussicht vom Gipfel ist einmalig!
Die Kreuzspitze befindet sich
gewissermassen in Mittelpunkt der
Ötztaler Alpen und entsprechend
umfassend ist der Ausblick: Wildspitze im
Norden, Weißkugel im Westen, Similaun
und Hintere Schwärze im Süden Süden...
Beschreibung:
Um 9.30 Uhr kam ich in
Vent (1.895 m), im hinteren Ötztal an.
An diesem herrlichen Sommertag im Juli
hatte ich Mühe, einen Parkplatz zu
finden. Ich war etwas spät dran, und
machte ich mich mit den anderen
Wanderern, die sich keine so ehrgeizigen
Ziele vorgenommen hatten, auf den Weg zum
Martin-Busch-Haus.
Der breite Weg zur Hütte
steigt insgesamt mäßig steil an und
bald dominiert die Firnpyramide des
Similaun (3.599 m) die Szenerie (siehe
Bild unten).
Für die 600 Höhenmeter zum
Martin-Busch-Haus (2.501 m) brauchte ich
knapp 3 Stunden zu Fuß. Die ca. 10 km
lange Strecke ist für Mountainbikes gut
geeignet. Damit liesse sich einige Zeit
sparen.
Das Martin-Busch-Haus liegt am Fusse
der Mutmalspitze (3.522 m) und eignet
sich als Ausgangspunkt für mehrtägige
Touren (z. B. Similaun, Hintere Schwärze
oder auch Kreuzspitze).
An der Hütte sollte man sich erst mal
ausruhen, denn der nächste Abschnitt des
Weges zur zerstörten Brizzihütte ist
steil und anstrengend. Zuerst geht es an
der ebenfalls verfallenen alten
Samoarhütte vorbei dann windet sich der
gut markierte Pfad in Serpentinen einen
Grashang hinauf. Doch die Anstrengung
lohnt sich. Immer beeindruckender wird
die Aussicht auf die Nordwände des
Similaun (3.599 m) und der Hinteren
Schwärze (3.624 m). Früher war die
Nordwand noch durch einen Eispanzer
bedeckt. Durch das Abschmelzen der
Gletscher in den letzten Jahren zeigt
sich die Nordwand nun in schmutzigem
Schwarz (siehe Bilder).
In einer Höhe von ca. 2.900 m wird es
wieder flacher. Das Gebiet hier wird
"auf den Sömen" genannt und
ist durch den Brizzisee, einige kleinere
Seen und den Resten der Brizzihütte
geprägt. Nach der Hütte wird der Pfad
wieder steiler und schlechter. Über
Blockfelder, Geröll und je nach den
Verhältnissen über Schneefelder steigt
der Weg zur Gratschulter hinauf. In
diesem Bereich ist der Weg etwas
schwierig zu finden, was aber nicht
schadet. Man muss sich nur in Richtung
der Vertiefung des Südostgrates
orientieren.
Hat man endlich den Südostgrat
erreicht, ist es nicht mehr weit bis zum
Gipfel. Nur noch ein Stück den Grat
hinauf, dann ist man oben. Auf dem Grat
muss bis in den Spätsommer hinein mit
Schnee gerechnet werden. Hier ist auch
etwas Trittsicherheit und
Schwindelfreiheit erforderlich. Doch
insgesamt ist die Tour bei normalen
Verhältnissen sehr leicht.
Hat man den den langen Aufstieg erst
mal hinter sich, dann entschädigt die
Aussicht für die Anstrengung. Alle
wichtigen Ötztaler Gipfel sind zu sehen:
Wildspitze (3.772 m), Weißkugel (3.739
m), Hintere Schwärze (3.624 m), Similaun
(3.599 m), Ramolkogel (3.551), Hoch
Vernagtspitze (3.539 m) u.v.m.
Ich verweilte nicht mehr allzu lang
auf dem Gipfel, denn es war schon nach
17:00 Uhr und ich hatte noch einen langen
Abstieg vor mir. Viele Wanderer waren ab
dem Martin-Busch-Haus nicht mehr
anzutreffen. Aber von diesen war ich der
letzte, der an diesem Tag den Gipfel
bestieg. Dies ist normalerweise nicht
empfehlenswert, bei gutem Wetter und
einfachem Wegverlauf aber nicht
problematisch.
Der Abstieg erfolgt über den gleichen
Weg wie der Aufstieg. In gut 4 Stunden
war ich dann wieder am Parkplatz in Vent,
inzwischen war es schon nacht geworden.
Bilder:
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