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Allalinhorn (4.027 m)
(weitere Bilder siehe unten)
Zusammenfassung:
Gesamtzeit: |
ca.
4 Stunden |
Aufstieg
(mit Hilfe der Seilbahn): |
ca.
600 Höhenmeter, 2,5 Stunden |
Abstieg
(mit Hilfe der Seilbahn): |
ca.
600 Höhenmeter, 1,5 Stunden |
Schwierigkeiten: |
Hochtour
vollständig auf Gletscher/Firn, etwas
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
erforderlich, keine technischen
Schwierigkeiten, viel begangene
Auftiegsspur |
Ausgangspunkt: |
Saas
Fee, bzw. Station Mittelallalin, 3.456 m |
Charakter:
Nach dem Breithorn
ist das Allalinhorn der leichteste 4.000er der
Alpen. Es ist Teil der Mischabelgruppe, eines
Gipfelbogens mit 4.000ern, der sich fast in einem
Halbkreis um Saas Fee erhebt, mit dem Dom (4.545
m) als wichtigste und höchste Erhebung. Wegen
dem einfachen Normalweg und den Auftsiegshilfen
wird das Allalinhorn oft bestiegen. Die
Aufstiegsroute erfolgt fast vollständig auf dem
Gletscher. Teilweise große Spalten birgen vor
allem bei schlechtem Wetter eine erhebliche
Gefahr. Bei erforderlicher Vorsicht ist die Tour
alleine gut machbar, eine Seilschaft ist aber die
bessere Wahl. Die Ruhe stoerend ist das Skigebiet
bei der Bergstation. Die grandiose Aussicht auf
fast alle Walliser Eisriesen ist andererseits die
Mühen und Kosten wert.
Beschreibung:
Nach einer Schlechtwetterphase Anfang Juli war
es am 14.07.2005 stabil und schön - genau
richtig für das Allalinhorn. In der Nacht furh
ich über Oberalp- und Furkapass nach Saas Fee,
um die erste Seilbahn zu erwischen. Am
Dorfeingang von Saas Fee befindet sich ein
großes und kostenpflichtiges Parkhaus. Saas Fee
selbst ist für Autos gesperrt.
Vom Parkhaus geht man in südlicher Richtung
an einigen Häusern vorbei und dann über die
Brücke zur Talstation der Gletscherbahn. Wegen
dem Sommerskigebiet auf dem Feegletscher herrscht
morgens großer Andrang an der Seilbahn. Ich
hatte Glück und wurde von einem Angestellten mit
einem Schwung Bergsteigerinnen und Bergsteiger
als erstes durch die Schranken gelassen, so dass
wir die teilweise lärmenden Skifahrer vermeiden
könnten. . Nach einmal umsteigen erreicht man
die Station Felskinn (2.991 m). Von hier fährt
die "Metro Alpin" (Stollen
Standseilbahn) hinauf zur Station Mittelallalin (3.456
m).
Ab der Bergstation beginnt der Gletscher.
Zuerst geht es flach entlang der Skipiste und
später die Skilifte queerend südwestlich
Richtung Feejoch. Viele Bergsteiger dürfte auch
die laute Musik stören, die unten auf ca. 3.200
m vom Skatebord-/Freestyle-Bereich aus der
Konserve kommt und bis ins Feejoch zu hören ist.
Meistens wird ab hier eine breite Spur
südwestlich zum Feejoch hinaufziehen. Das
Verlassen der Spur ist nicht zu empfehlen, da die
beträchtlichen Spalten in dem Bereich mehr oder
weniger eingeschneit und daher schwer
einzuschätzen sind. Erwähnt werden sollten die
Eisbrüche oberhalb der Aufstiegsspur bei ca. 3.600
m. Auch wenn wohl keine unmittelbare Gefahr droht,
sollte man sich nicht unnötig lange in dem
Bereich auffhalten.
In einigen Kehren führt die Spur mittelsteil
zum Feejoch (ca. 3.850 m). Nun öffnet sich der
Blick zum Felsgipfel des Allalins bzw. die
Aufstiegsroute über den Westhang. Wiederum
mittelsteil erreicht man bald den Gipfel. Am Felsgipfel mit Gipfelkreuz
herrscht mitunter Gedränge, so dass man die
Aussicht besser vom (gleichhohen) Firngipfel
geniet. Die ist nämlich wirklich gewaltig. Man
steht mitten über einer Gletscherwelt, die sich
rundum scheinbar kilometerweit ausdehnt und von 4.000ern
durchsetzt wird. Im Nahbereich sei vor allem die
Mischabelgruppe (Nadelhorn 4.294 m, Lenzspitze 4.294
m, Dom 4.545 m, Täschhorn 4.490 m, Alphubel 4.206
m), Rimpfischhorn 4.199 m und das Strahlhorn 4.190
m erwähnt. In Mittlerer Entfernung erkennt man
Weisshorn 4.505 m, Matterhorn 4.478 m, Breithorn
4.164 m, Monte Rosa Gruppe 4.634, Weissmies 4.023,
Lagginhorn 4.010 und viele mehr. Am Horizont
reicht die Sicht bei gutem Wetter vom Mont Blanc
im Westen bis zur Bernina Gruppe im Osten.
Der Abstieg erfolgt wie der Aufstieg.
Zum Schluss noch ein paar Sätze zur Höhe und
Schwierigkeit der Tour: Gesundheit und einige
andere Touren über 3.000 m in den Beinen sollte
man schon mitbringen. Genauso eine
Mindestausrüstung aus Steigeisen und Eispickel/Stöcken.
Vor allem als "Anfänger" unterschätzt
man gern die Höhe und geht zu schnell oder ohne
Vorbereitung. Kopfschmerzen und Übelkeit als
erste Anzeichen von Höhenkrankheit sind die
Folge (am Rande der Spur konnte man im Schnee
erkennen, dass sich jemand frisch übergeben
hatte).
Anmerkungen:
- Alternativ zum Normalweg über
Mittelallalin kann das Allalinhorn über
den Hohlaubgrat erstiegen werden (allerdings
deutlich schwieriger und länger). Dazu
verlässt man die Bahn in der 2. Station
(Felskinn) in Richtung Britannia Hütte.
- Die Auf- und Abfahrt zur Station
Mittelallalin kostete 2005 zusammen 69 SF.
Dazu kommen noch ca. 10 SF Parkgebühren
im Parkhaus, so dass man mit fixen "Nebenkosten"
von knapp 80 SF rechnen muss.
- Wegen den frühesten/spätesten
Bahnfahrten, die je nach Jahreszeit
verschieden sind, erkundigt man sich am
besten auf saas-fee.ch.
Bilder:
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