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Breithorn (4.165 m)

(weitere Bilder siehe unten)


Zusammenfassung:

Gesamtzeit: ca. 3-5 Stunden je nach Kondition (ab Kleinmatterhorn)
Aufstieg (mit Hilfe der Seilbahn): ca. 350 Höhenmeter, ca. 2-3 Stunden
Abstieg (mit Hilfe der Seilbahn): ca. 350 Höhenmeter, ca. 1-2 Stunden
Schwierigkeiten: keine technischen Schwierigkeiten; reine Firn/Gletschertour; bei guten Bedingungen geringe Spaltengefahr; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit im oberen Bereich erforderlich
Ausgangspunkt: Zermatt
Bemerkungen: Kein Autoverkehr nach Zermatt (statt dessen Bahn, Bike oder zu Fuß).




Charakter:

Wohl der einfachste und schnellste 4000-er in den Alpen. Bergbahn bis ca. 3.800 m. Oft begangen, dennoch eine ernsthafte Hochtour mit den üblichen Anforderungen. Für Hochtouren-Anfänger nicht geeignet. Auf dem Gipfel herausragende Aussicht.



Beschreibung:

Ende Juli 2002 machte ich mich auf den Weg nach Zermatt, um das Breithorn - meinen Ersten 4.000 er - zu besteigen. Die Anreise nach Zermatt ist nicht ganz unkompliziert, da Zermatt für den Auto(Touristen)Verkehr gesperrt ist. Etwa 6 km vor Zermatt endet die Reise für Besucher auf einem Parkplatz bei Täsch, sofern man nicht gleich eine Anreise im Zug in Betracht zieht, da man von Täsch per Zug nach Zermatt gelangen kann. Ich entschied mich aber dafür, die 300 Höhenmeter mit dem Mountainbike zurückzulegen. Im Gegenzug hatte ich ein besseres Gefühl eine „ernsthafte“ Tour zu absolvieren, denn die Seilbahn bringt einen bequem bis auf 3.800 m - doch dazu später...

Zug-Fahrer sollten den folgenden Absatz überspringen.

Vom Parkplatz kommt man anfangs fast flach rechts des Baches auf gutem Weg schnell voran. Nach ca. 1 km, bei einem Zeltplatz, sollten die „ungeübten“ Montainbiker  allerdings den Bach überqueren und auf der Teerstraße weiterfahren, denn der gute Weg endet unvermittelt auf den Schienen der Bahn. Etwas versteckt führt rechts davon ein Fußweg den Hang hinauf. Unbedarft und mangels anderer Wegweiser blieb ich rechts des Baches und musste zwangsläufig als an vielen Stellen schieben, an einigen kurzen Stellen sogar tragen (wer sein Bike liebt ...). Im Ernst der Weg ist für Bikes wirklich mühselig und an einigen Stellen sogar etwas ausgesetzt (Drahtseile vorhanden). Hat man den Weg über die Galerien (über den Schienen!) geschafft rückt bald Zermatt ins Blickfeld und der Weg wird besser. Für den Aufstieg muss man ca. 1 Stunde rechnen. Folgt man nach Täsch sofort der Teerstraße, kann man diesen „technisch schwierigen“ Teil leicht umgehen.

Man durchquert Zermatt bis ans „linke hintere Ende“ bzw. folgt den Wegweisern zur Seilbahn Kleinmatterhorn/Schwarzsee. Hat man dann den Eingang im „1. Stock“ gefunden berappt man (schweren Herzens) die 47 Franken (Stand 2002 ca. 30 €) für die Berg- und Talfahrt und beginnt den Seilbahnmarathon - in den Alpen gibt es keine Seilbahn die höher hinaufführt. Einzig die Fahrt zur Aguille du Midi in Chamonix dürfte ähnlich eindrucksvoll sein. Wer Herz- oder Kreislaufprobleme hat, sollte vor einer Fahrt unbedingt einen Arzt um Rat suchen.

In 3 Etappen und einer Fahr-/Wartezeit von ca. 45 Minuten geht es hinauf zum Kleinmatterhorn (3.820 m). Oben angekommen empfingen mich erst mal eisiger Wind und vorbeifliegende Wolkenfetzen - also schnell hinein in den Felstunnel und rein in die wetterfeste Kleidung. Den Abstecher mit dem Aufzug zum Gipfel des Kleinmatterhorns überlässt man besser den Anderen und begibt sich gleich nach Ende des Tunnels auf den Gletscher. Schon hier ist die Aussicht auf die Walliser Berge, insbesondere das Matterhorn, hervorragend.

Übrigens sollte man noch erwähnen, dass sich die Zahl der Skifahrer und Bergsteiger am Kleinmatterhorn etwa die Waage hält. D. h. hier oben gibt es mehrere Gletscherlifte die auch im Sommer zahlreiche Skifahrer anlocken. So führt auch anfangs der Weg entlang des Schleppliftes zur Gobba die Rollin. Nach etwa 500 m zweigt normalerweise ein gut erkennbarer Trampelpfad in Richtung Breithornpass nach Osten ab. Falls keine Spur erkennbar ist, sollte man den „Kessel“ ohne Höhenverlust in einem Bogen durchqueren, da links am Abbruch Spalten sind. Bei guten Wetter und vorhandener Spur ist nun der weitere Weg leicht erkennbar (siehe Bilder).

Hat man den „Kessel“ durchquert kommt man in die Südflanke des Breithorns. Hier wird es deutlich steiler und man spürt die dünne Luft in diesen Höhen. Ab hier sollte man Steigeisen,  Pickel/Stöcke und ggf. Seil benutzen. Der Weg zum Gipfel führt durchweg über Gletscher und Firn mit maximal ca. 40° Neigung. Entsprechende Ausrüstung ist unbedingt erforderlich. Auf halben Weg zum Gipfel sind 2 Spalten (siehe Bild), die bei guter Sicht aber kein Problem sind, man kann sie leicht umgehen. Im Gipfelbereich ist Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich, dennoch ist die Tour insgesamt leicht und bei normal guten Verhältnissen alleine problemlos zu bewältigen. Ein Wort noch mal zur Höhe: Wichtig ist es, nicht zu schnell zu gehen und seinen eigenen „Rhythmus“ zu finden. Legen Sie lieber eine Pause mehr ein, als sich zu überfordern. Trotz des relativ geringen Höhenunterschieds von ca. 350 m ist die Tour durchaus anstrengend.

Langsam wechselt der Weg nun auf die linke Gratschulter und nach kurzer Zeit hat man es geschafft: 4.165 m !!! Eine Zahl die beeindruckt, wenn man die „Umstände“ des Berges nicht kennt.

Die Aussicht vom Breithorn ist geradezu Phänomenal. Fast alle wichtigen Berge/Gruppen der Westalpen sind erkennbar. In „mittlerer Entfernung“ natürlich das Matterhorn und Monte Rosa. Aber auch Mischabel-Gruppe mit Dom und den anderen 4.000ern um Saas Fee, Weisshorn, Dent Blanche, Castor/Pollux und Lys-Kamm sind kaum weniger imposant. Am Horizont im Osten die Bernina-Gruppe, im Norden das Aletsch-Gebiet, im Westen Grand Combin und (alles überragend) Mont Blank, im Süd-Westen Gran Paradiso und so weiter ...

Am Gipfel herrschte etwas Gedränge mit heftigem Nordwind, daher rastete ich etwas unterhalb und genoss die Fernsicht. Wer noch nicht genug hat, kann den Ostgipfel des Breithorns angehen, welcher allerdings nicht ganz so einfach bezwungen werden kann.

Der Abstieg erfolgt normalerweise auf dem gleichen Weg wie der Aufstieg. Hat man noch etwas Zeit, sollte man bei der Station Trockener Steg noch eine kleine Pause einlegen. Hier hat man einen wunderbaren Blick zurück zum Breithorn und zum Matterhorn.

Macht man die Tour wie oben beschrieben (inkl. der Bike-Tour von Täsch nach Zermatt und den Zeiten für die Seilbahnfahrten) benötigt man ca. 7 Stunden. Vom Kleinmatterhorn bis Breithorn und zurück sind es allerdings nur ca. 3-5 Stunden.



Bilder:


Breithorn von der
Seilbahn

Der Aufstieg


Blick zum Castor
und Pollux

Kleinmatterhorn


Richtung Süd-Osten


Gobba di Rollin


Dom und
Gornergletscher

Gornergletscher


Monte Rosa


Mont Blanc


Auf dem Gipfel


Weisshorn


Matterhorn


Breithorn und
Kleinmatterhorn

Monte Rosa


Panorama vom Gipfel (311 kb)