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Pizzo Tambo (3.279 m)
(weitere Bilder siehe unten)
Zusammenfassung:
Gesamtzeit: |
ca.
7-8 Stunden |
Aufstieg: |
ca.
1.200 Höhenmeter, 4-5 Stunden |
Abstieg: |
ca.
1.200 Höhenmeter, 3-4 Stunden |
Schwierigkeiten: |
Hochtour,
je nach Routenwahl ohne
Gletscherbegehung, Kletterstellen bis I,
Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
erforderlich, keine markierten Wege
sondern Trittspuren oder Steinmänner |
Ausgangspunkt: |
Splügenpass,
2.113 m |
Charakter:
Der Pizzo Tambo ist die höchste Erhebung im
Bereich des Splügenpasses bzw. der Cenerigruppe
(Rheinwald, Schweiz). Über den Ostrgat lässt
sich der Tambo vom Splügenpass aus (2.113 m)
relativ einfach erreichen. Der Aufstieg ist
geprägt durch einen langen und flachen Verlauf
neben dem Grat (Gletscherschliffe, Blockfelder,
Schutt, Schneefelder) und einem kurzen aber
steilen und im obersten Bereich ausgesetzten
Gipfelhang. Da in der näheren Umgebung keine
höheren Berge vorhanden sind, herrscht bei gutem
Wetter eine entsprechende Fernsicht.
Beschreibung:
Seit meiner ersten Fahrt über den
Splügenpass im Jahr 2001 stand der Pizzo Tambo
auf meiner "Wunschliste". Vom Lago die
Monte Spluga aus, sah der Aufstieg recht
einfach aus. Nach dem heißen Juni/Juli 2006 war
mit schneefreien Verhältnissen am Gipfel zu
rechnen, so ging es also Ende Juli auf den
Splügenpass. Auf der Passhöhe mit
Grenzübergang (Schweiz/Italien) stellt man sein
Auto ab.
Direkt hinter der Zollstation beginnt ein
Fußweg den Grashang hinauf in Richtung Ostgrat
des Pizzo Tambo. Erst ab ca. 2.400 m ist der
Ostgrat als solcher zu erkennen. Falls man wegen
Dunkelheit oder Schnee den Fußweg nicht findet,
so geht man hinter dem Zollhaus zuerst gerade den
Hang hinauf. Wenn sich der Grat schäfer
abzeichnet, wechselt man auf die Südseite und
bleibt dort bis unterhalb des Gipfels.
Auf ca. 2.500 m wechseln die Grashänge in
Schutt- und Blockfelder bzw. teilweise
Gletscherschliffe. Zwar ist der Aufsteig hier
flach, aber auf den Blockfeldern trotzdem
mühsam. Auch geht es immer wieder in eine Mulde
ein paar Meter hinab, die man wieder hinauf muss.
In Bereich der Blockfelder verlieren sich die
Wegspuren oft im Gestein. Jedoch sind
Steinmänner vorhanden, die eine geeignete Route
aufzeigen. Derart umgeht man südlich die
unbedeutenden Graterhebungen P. Tamboretto (2.669
m) und Lattenhorn (2.857). Oberhalb eines kleinen
Sees quert man den Hang des Lattenhorns. Hier
öffnet sich erstmals der Blick zum
Tambo und zur weiterem Auftsieg.
Nach der Queerung kommt man kurz auf den Grat
bzw. die Einsattelung hinter dem Lattenhorn.
Schon bald verlässt die
"Steinmannroute" den Grat wieder und in
einem Linksbogen überwindet man einige
Steilstufen, um dann bei der Graterhebung in Bildmitte
wieder auf den Ostgrat zu gelangen. Von der
breiten Graterhebung in ca. 3.050 m empfiehlt es
sich, etwas westlich (links) und nicht nördlich
in den Sattel abzusteigen Denn hier ist ein
gletscherfreier Übergang zur nächsten
Graterhebung Punkt 3.096 m (im Bild
rechts) und dann zum Gipfelhang möglich.
Alternativ zum Punkt 3.096 kann man im Sattel auf
den südlichen Tambogletscher wechseln und darauf
den Gratkopf südlich umgehen. Der Gletscher war
im oberen Bereich spaltenfrei, bei aperem Zustand
sind aber Steigeisen notwedig. Diese hatte ich
dabei und gelangte so zum Sattel vor dem
eigentlichen steilen Gipfelaufbau des Tambo.
Zuerst noch erträglich steil und wenig
ausgesetzt geht es dieSchuttflanke in Bildmitte hinauf.
Ganz so schlimm wie aussieht ist es nicht. Mit
Hilfe der Trittspuren/Steinmänner findet man
eine passable Route. Die klettertechnischen
Schwierigkeiten halten sich mit dem I. Grad in
Grenzen. Unterhalb des Gipfels welchselt dann die
Wegführung vom Ostgrat auf die Südseite.
Spätestens hier - hoch über dem Gletscher -
sind dann Trittsicherheit und Schwindelfreiheit
notwendig. Die Steilheit kommt im Bild
nicht ganz rüber, man sieht aber, dass es an den
Blöcken immer ordentliche Tritte/Griffe gibt.
Kurze Zeit später erreicht man dann den Gipfel.
Auf dem Hauptgipfel in 3.279 m befindet sich ein
leicht ramponiertes Gipfelkreuz
und der höchstegelegene Steinmann des Tages ;-).
Der Westgipfel ist 5 m niedriger.
Lieder war es bei meiner Tour etwas trüb und
später zogen Wolken auf. So musste ich mich mit
der Nahsicht auf z. B. Pizzo Ferre (3.103 m) mit
der vergletscherten Nordseite oder das
Surettahorn (3.027 m) begnügen. Bei guter
Fernsicht kann man den ganzen Alpenbogen von
Bernina bis Monte Rosa und Berner Alpen erkennen.
Der Abstieg erfolgte wie der Aufstieg.
Anmerkungen:
- Auch als Skitour möglich, dann ist der
Aufstieg bis zum Gipfelaufbau einfacher,
der Gipfelhang selbst je nach
Verhältnisse aber schwieriger.
- Keine Hütte/Einkehrmöglichkeiten am
Weg.
Bilder:
Sonnenaufgang
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Sonnenaufgang
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Tambo von unterhalb
des Lattenhorns
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Tambo mit Gipfel-
aufbau
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Tambo mit
Ostgrat
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in der Südflanke kurz
unterhalb des Gipfels
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Gipfelkreuz und
Rheintal
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Westgipfel
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Blick zurück um
Ostgrat
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Pizzo Ferre (3.103 m)
mit Gletscher
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nördlicher Rest des
Tambogletscher
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Surettahorn
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Tambo vom L. di M.
Spluga (Bild aus 2001)
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Interaktives Video
benötigt quicktime
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360° Panorama vom Gipfel
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