Roter Kopf (3.246 m) und
Rotebenkopf (3.157 m)
(weitere Bilder siehe unten)
Zusammenfassung:
Gesamtzeit: |
ca.
10 Stunden |
Aufstieg: |
ca.
1.500 Höhenmeter, ca. 6 Stunden (+ inkl.
100 Hm für den Rotebenkopf) |
Abstieg: |
ca.
1.500 Höhenmeter, ca. 4 Stunden (+ inkl.
100 Hm für den Rotebenkopf) |
Schwierigkeiten: |
leichte
bis mittlere Hochtour ohne
Gletscherbegehung, Am Grat des Roten Kopf
Schw. I |
Ausgangspunkt: |
Melag
(1.915 m) |
Charakter:
Am Westgrat der Weißkugel (Ötztaler Alpen)
beginnt ein Gratzug, der bis zum Rechensee
reicht. Nach den Bärenbartkögeln und der
Freibrunner spitze ist der Rote Kopf die nächst
höhere Erhebung im Kamm. Angesichts der Nachbarn
ist die Bedeutung des Roten Kopfes und der
Rotebenspitze eher gering. Trotz Weg werden beide
eher selten besucht. Der Rote Kopf ist wegen der
luftigen Kletterstellen am Nordgrad deutlich
schwieriger als der Rotebenkopf. Trittsicherheit
im steilen Gelände ist bei beiden Voraussetzung.
Der Auf den Karten eingezeichnete Langgrubferner
besteht maximal noch aus einem Schneefeld. Bis in
den Sommer ist im nordseitigenn Kar mit steilen
Schneefeldern zu rechnen, entsprechend ist die
Ausrüstung zu wählen.
Beschreibung:
Vorbemerkung: Die Beschreibung von zunächst
Roter Kopf und dann Rotebenkopf erfolgt wie von
mir begangen. Andere Varianten (siehe unten) sind
natürlich möglich und ggfs sinnvoller.
Ein Schönwetterfenster Mitte Juli 2008 nutze
ich für eine Tour in Südtirol. Am Reschenpass
zweigt man mit dem Auto ins Langtauferer Tal ab
und fährt bis zum großen Parkplatz bei Melag (1.915 m).
Im Weiler selbst beginnt rechts ein Fahrweg zur
Melager Alm (1.913 m). Zunächst mit leichtem
Höhenverlust erreicht man die Alm in gut 30 min.
Wenige Meter weiter zweigt rechts vom Fahrweg der
markierte Steig zur Planeilscharte ab. Über die
Wiese geht es den Hang hinauf, dabei leicht links
haltend zum Waldrand.
Auf angenehmen und mäßig steilem Weg geht es
bis an die Baumgrenze, wo sich der Hang etwas
zurückneigt (2.200 m). Nach einer weiteren
steileren Passage zweigt am Bachlauf der
Höhenweg nach Grub westlich ab (2.400 m). Man
bleibt allerdings auf dem mäßig ausgeprägten
Grasrücken und steigt weiter in südlich
Richtung in das - jetzt bereits sichtbare - Langgrubkar.
Bald geht es wieder steiler links eine alte
Randmoräne hinauf. Auf der Moräne nimmt man so
die nächste Geländestufe und gelangt auf eine
ebene Fläche mit kleinen Wasseraugen (ca. 2.750
m).
Hier wechselt der Weg von der östlichen
Talseite auf die Westseite. Der Pfad wird
zunehmend steiler und zieht sich im Zickzack in
die Planeilscharte
(3.070 m). Nachdem im Weg teilweise Neuschnee
lag, wich ich etwas östlicher in die Hänge aus,
die zwar mindestens gleich steil, aber wenigstens
durchgehend mit Schnee bedeckt waren. So gelangte
ich nicht direkt in die Planeilscharte (mit
Kreuz) sondern übergangslos an den blockigen
Nordgrat des Roten Kopfes. Der Grat war teilweise
verschneit und deshalb unangenehm zu gehen.
Spuren gab es keine, also suchte ich selbst nach
der besten Variante. Zwei Grattürme umgeht man
besser rechts, ehe man (links herum) auf dem
Vorgipfel steht. Hinter dem Vorgipfel wäre es
steil in eine Scharte hinab und drüben ebenso
hinauf auf den unwesentlich höheren Hauptgipfel
gegangen. Jedoch war mir das mit der
Schneeauflage zu schwierig/gefährlich und ich
lies es bleiben.
Wieder den Nordgrad hinunter gelangte ich dann
zur Planeilscharte. Statt direkt in den Felsen
über den Ostgrat auf den Rotebenkopf wählte ich
einen Bogen nach Süden. Mit leichtem
Höhenverlust erreicht man auf einer
Geländestufe, die m. E. einfacher zu begehende Südflanke
des Rotebenkopfes. Über Blöcke und Schutt
erreicht man unschwierig den breiten Gipfel.
Von beiden Gipfeln dominiert die Aussicht auf
den Talschluss des Langtauferer Tales mit
Weißseespitze, Gepatschferner mit Eisbruch,
Bärenbartkögel und Freibrunner Spitze.
Auffällig "breit" und vergletschert
zeigt sich im Süden der Rabenkopf. Bei
wolkenlosem Himmel waren Ortleralpen und
Berninagruppe gut zu erkennen.
Der Abstieg erfolgte wie der Aufstieg in die
Planeilscharte nur dann dem Steig folgend wieder
ins Langgrubkar.
Anmerkungen:
- Beste Jahreszeit (ohne Ski) ist
August/September. Sonst ist mit
Schneefeldern zu rechnen.
- Alternativ ist ein Auf-/Abstieg über das
benachbarte Rotebenkar möglich.
- Die Falbanairspitze (3.199 m) lässt sich
einfach anhängen, dadurch weitere gut
100 hm Aufstieg.
- Als Skitour aufgrund Nordseitiger Hänge
und Kare gut geeignet.
Bilder:
Sonnenaufgang
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Langrubkar und
Planeilscharte
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Planeilscharte
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Nordgrat
Roter Kopf
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Nordgrat
Roter Kopf
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R. Kopf (vorne)
und Rabenkopf
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Roter Kopf
von Rotebenkopf
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Rotebenkopf
von Süden
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Rotebenkopf und
Falbanairspitze
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Glockturm
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Gletscherbruch
Gepatschferner
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Alpenrosen
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Melag
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350° Panorama Roter Kopf
Teilpanorama Rotebenkopf, Weißseespitze,
Bärenbartkogel, Rabenkopf
Oertlergruppe im Zoom
Blick ins Langgrubkar mit Roter Kopf
(rechts)
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