|
Pointe de
Mean Martin (3.330 m)
Pointe Nord de Bezin (3.061 )
Pointe de la Met (3.041 ) |
(weitere Bilder siehe unten)
Zusammenfassung:
Gesamtzeit: |
ca.
10-11 Stunden |
Aufstieg: |
ca.
1.500 Höhenmeter, ca. 6 Stunden (inkl.
150 m für Pointe Sud de Bezin und Pointe
de la Met) |
Abstieg: |
ca.
1.500 Höhenmeter, ca. 4 Stunden (inkl.
150 m für Pointe Sud de Bezin und Pointe
de la Met) |
Schwierigkeiten: |
leichte
bis mittlschwere Hochtour mit/ohne
Gletscherbegehung je nach Routenwahl,
keine technischen Schwierigkeiten |
Ausgangspunkt: |
Iseran
Passtraße, Pont de la Neige, 2.528m |
Charakter:
Die Pointe de la Mean Martin befindet sich im
Nationalpark Vanoise, südwestlich der Col
d'Iseran Passstraße. Alle Anstiege sind lang und
relativ wenig begangen. Die Nordseite bietet
(noch) eine ansehnliche Eisflanke. Die Tour
führt ständig auf und ab, durch Kare, Mulden
und Schuttfelder. Eine gute Orientierung ist
nütlich. Bis in den Sommer ist mit Schneefeldern
zu rechnen. Sowohl Nordflanke (Schnee/Eis max.
40-45°) als auch der Nordwestgrat (Sand, feiner
Schutt) bedürfen Trittsicherheit. Die auf den
Karten eigetragenen Gletscher Glacier de la Jave
und Glacier du Fond bestehen nur noch in
minimalen Resten.
Die beiden 3.000er Pointe Sud de Bezin und Pointe
de la Met liegen gewissermaßen "am
Weg" und können mit zusammen ca. 150
Höhenmeter Mehraufwand einfach mitgenommen
werden.
Beschreibung:
Vorbemerkung: Die Beschreibung erfolgt in der
von mir begangenen Weise. Andere Varianten sind
natürlich möglich und ggfs sinnvoller.
Zwischen den Schlechtwetterlagen im Sommer
2008 ergab sich Anfang September wieder ein
schöner Tag für eine Bergtour. Über die - für
mich inzwischen bekannten Straßen - des Tal der
Isere fuhr ich über den Col de l'Iseran. Auf der
Südseite befindet sich bei der Brücke Pont de
la Neige ein Parkplatz (2.528 m). Von hier folgt
man zunächst dem Weg zum Col de Fours. Nach
wenigen Metern wechselt der Weg die Bachseite und
führt bald mäßig steil auf eine ehemalige
Randmoräne.
Auf ca. 2.800 m teilt sich der Weg. Ich war
noch in der Nacht aufgrochen und verpasste
schnell den eigentlichen Weg, gelangte aber
trotzdem in das beabsichtigte Hochtal Richtung
Col de Fours. Nach etwas Sucherei und
Höhenverlust fand ich auch - immer noch in der
Dunkelheit - den namenlosen See unterhalb des Col
des Fours, der den weiteren Verlauf zum nächsten
Kar zwischen Pointe des Fours und Pointe Nord de
Bezin öffnet. Der hier in der Karte eingetrage
Gl. du Fond war nicht mehr erkennbar. Über
weichen und tiefen Schutt ging es mäßig steil
in den Sattel hinauf. Ein Großteil der Gegend
scheint aus erdigem, feinen Schutt zu bestehen,
was in den Steilstücken unangenehm ist. Auf der
anderen Seite fand ich Trittspuren hinunter zur
großen Schwemmebene am Fuß der P. de Mean
Martin. Durch den Gletscherrückgang haben sich
hier einige schöne Seen gebildet. Die Spuren
verloren sich zwar wieder, aber der weitere
Verlauf zum Wandeinstieg ist unproblematisch eben
mit leichten auf und ab.
Für den Aufstieg wählte ich die direkte
Variante über die vergletscherte Nordflanke. Im
Nachhinein wäre der "Umweg" über den
Nordwestgrat einfacher gewesen, was ich aber erst
durch Selbstversuch erkannte. Um die steilste und
schmalste Stelle in der Mitte des Gletschers zu
umgegen, wich ich kurz nach rechts in den Schutt
aus. Die 40-45° steilen Eispassagen waren
durchaus anspruchsvoll und kosteten auch
psychisch Kraft. Dagegen waren die Spalten gut
sichtbar und kein größeres Problem. Auf ca.
3.200 m wechselte ich von der Nordflanke auf den
Nordwestgrat. Auf dem relativ breiten Rücken
ging es nun einfacher über Blöcke zum
Vorgipfel. Dann schmäler und etwas ausgesetzt
auf den Hauptgipfel mit großem Steinmann.
Trotz der für die Gegend "nur"
3.300 m ist die Rundumsicht sehr gut, denn es
stören in der Nähe keine höheren Berge.
Hervorzuheben sind im Uhrzeigersinn Mont Blanc
Gruppe, Mont Purri, Grand Motte und Grand Casse,
Pointe de Charbonne, l'Albaron, und am Horizont
die Gran Paradiso Gruppe.
Beim Abstieg folgte ich den Trittspuren über
bzw. südlich des Nordwestgrates. Die ersten
Gratköpfe werden noch einfach überstiegen.
Im weiteren Verlauf wechselten die Trittspuren
dann in die Südwestflanke. Teilweise waren die
Spuren kaum erkennbar und das Gestein sehr
erdig/rutisch und überhaupt nicht
vergnügungssteuerpflichtig. Dennoch ist die
Variante insgesamt (subjektiv) bei den
herrschenden Verhältnissen deutlich einfacher
als die Eisflanke. Bei griffiger Schneeauflage
würde ich jedoch die Nordseite vorziehen.
Folgendes Bild
ist am Ende der Queerung entstanden. Die
Trittspuren queren in der unteren Bildhälfte den
Hang.
Man folgt dem Nordwestgrat nicht bis zum
Sattel Col de Pisset, sondern wechselt auf ca.
3.000 m in einem Bogen (Trittspuren wieder mal
verloren) auf die Nordseite. erstaunlich dabei
das in dem Gebiet vorkommende gelbe Gestein,
treffend mit "Mondlandschaft"
umschrieben. Den Steilstufen ausweichend
erreichte ich relativ einfach wieder die Seen am
Wandfuß.
Nach einer längeren Pause standen die ca. 200
Höhenmeter Aufstieg zum Col de Roches und die
weiteren 150 Höhenmeter zu den beinden weiteren
Tageszielen an. Weglos ging es über den bereits
bekannten Schutt vergleichweise einfach zum Col
de Roches hinauf. Über den Südrücken führen
Trittspuren problemlos auf die Pointe Sud de
Bezin (3.061 m). Über die Ostflanke folgt man
den Trittspuren in den Breiten Sattel und dann
weglos aber genauso einfach auf die etwas
niedrigere Pointe de la Met (3.041 m). Über
deren Nordwestflanke erfolgte der Abstieg in die
Talmitte und dann den Trittspuren folgend immer
nord-nordost "geradeaus" durch das Tal
(mit See) auf den gegenüberliegen Sattel zu. Die
ca. 80 Höhenmeter Gegensteigung tun nochmal
richtig weg. Dann ist es geschafft und es geht
auf "komfortablem" Weg nur noch Bergab
zum Parkplatz.
Anmerkungen:
- Abwechslungsreicheund reizvolle Tour für
Freunde von "versteckten
Zielen".
- Bei Dunkelheit/Nebel mitunter schwierige
Orientierung.
- Ein weiterer empfehlenswerter Weg auf die
P. de Mean Martin führt von Norden über
Val d'Isere und die Refuge des Fours.
- Als Skitour vom Skiegebiet um Val d'Isere
vermutlich einfacher als zu Fuß.
- P. Sud de Bezin und P. de la Met sind bei
guten Bedingungen sehr einfach und
"familientauglich".
Bilder:
Kartenausschnitt
www.geoportail.fr
|
Nordwestgrat
Mean Martin
|
Nordwestgrat
Mean Martin
|
Gipfel
Mean Martin
|
Grande Casse
und Gr. Motte
|
l'Albaron
|
P. Sud de Bezin,
P. de la Met
|
P. Sud de Bezin
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Erste Sonnentrahlen am Mont Blanc
Weg auf die Pointe de Mean Martin
Pointe de Mean Martin
Gipfelpanorama Pointe de Mean Martin Teil
1
Gipfelpanorama Pointe de Mean Martin Teil
2
Mont Purri und Mt. Blanc
Pointe Sud de Bezin (links) und Pointe de
la Met (Mitte)
Pointe de la Met (Mitte vorne) von Pointe
Sud de Bezin
Teilpanorama von Pointe de la Met
|
|