> Home

> Tourenliste chronol.

> Tourenliste n. Höhe

> Bike & Hike

> Tourenphilosophie

> Fotoalbum

> Alpenpässe

> Tips für Autofahrer

> Tips für den Autokauf

> meine bisher. Autos

 

> Gästebuch

> Links

> Impressum


 

 

Pointe Lechaud (3.128 m)

(weitere Bilder siehe unten)


Zusammenfassung:

Gesamtzeit: ca. 10-11 Stunden je nach Kondition
Aufstieg: ca. 1.400 Höhenmeter, ca. 6 Stunden
Abstieg: ca. 1.400 Höhenmeter, ca. 4 Stunden
Schwierigkeiten: Hochtour mit kurzer und einfacher Gletscherbegehung, grundsätzlich keine technischen Schwierigkeiten, Trittsicherheit und Ausdauer erforderlich
Ausgangspunkt: Passstraße zum Kleinen St. Bernhard, Parkplatz Val d. Breuil, ca. 1.800 m
Bemerkungen: Tour auch als Skitour möglich




Charakter:

Eine lange Tour auf eine herausragende und einsame Aussichtskanzel südlich der Mont Blanc Gruppe.
Die Pointe Lechaud (oder Punta Lechaud) ist die höchste Erhebung eines kleinen nach Süden zum Kleinen St. Bernhard Pass reichenden Seitenarms der Mont Blanc Gruppe. Wohl wegen des langen Zustiegs durch das Val del Breuil ist der Gipfel kaum begangen. Die Schwierigkeiten halten sich bei guter Routenwahl in Grenzen. Der in den Karten eingetragene und zu überqueerende Chiaccio di Chavannes ist praktisch nicht mehr vorhanden bzw. besteht nur noch aus ein paar Schneefeldern. Beeindruckend ist die Aussicht auf Mont Blanc, Aig. de Trelatete und Aig des Claciers über das Val Veny hinüber.



Beschreibung:

Eine Tour in den "Randbereichen" der Mont Blanc Gruppe stand schon seit längerem an. Der Bereich um Chamonix bietet neben den "Seilbahndreitausendern" Aig. Du Midi und Grandes Montets kaum leichte Hochtouren und ist dazu ziemlich überlaufen. Fündig wurde ich mit der Pointe Lechaud südlich der Mont Blanc Gruppe. Der Gipfel liegt genau auf der Grenze Italien/Frankreich, die auf dem Grat über Mont Blanc, Aig. de Bianassay, Trelatete und Glaciers verläuft. Verlängert man den Grat nach Süden, so steht auf der anderen Seite des Val Veny die Pointe Lechaud. Mit einigen anderen Gipfeln knapp über 3.000 m bildet die Pointe Lechaud einen kleinen Gebirgszug zwischen Val Veny und dem Kleinen St. Berhard Pass. Auffallend ist, dass die Gipfel trotz ihrer geringen Höhe (noch) recht stark vergletschert sind, was auf hohe Niederschlagsmengen hindeutet.

Die Anfahrt erfolgt entweder über den Mont Blanc Tunnel (ca. 30 € für eine Durchfahrt!) oder den Gr. St. Bernhard Pass (kostenlos, sofern man nicht den ebenfalls vorhandenen Tunnel wählt). Ich wählte die recht gut ausgebaute Passtraße und gelangte über Aosta und La Thuile auf die Passtraße zum Kl. St. Bernhard hinauf. Nach einigen Kehren hinter La Thuile befindet sich in einer Linkskurve zu rechter Hand ein Parkplatz mit einer kleinen Tafel "Val del Breuil".

Auf einem gut ausgebauten Fahrweg geht man zuerst mit leichtem Höhenverlust ins Val del Breuil hinein. Nach ca. einem Kilometer hat man die Wahl dem Weg zu folgen oder rechts über den Bach abzubiegen. Über beide Variangten erreicht man auf ca. 2.000 m eine verstreute Almsiedlung. Bei der letzten Großen Alm mit Rinderstall endet der Fahrweg und geht in einen Wanderweg (Markiert mit Ziffer 10) über. Nordwestlich geht es den Hang hinauf (bei Dunkelheit ist es nicht einfach, im ausgetretenen Wegelabyrinth den richtigen Pfad zu finden).

Auf fast ebenem Terrain führt der Weg weiter das Tal hinein bis zu einem scheinbaren Talschluss mit verfallener Alm (Entre deux Eaux). Über einen weiten Bogen nach rechts überwindet man die Steilstufe und gelangt mit anschließendem Höhenverlust in ein Hochmoor (ca. 2.500 m).

Hier muss man sich nun entscheiden, ob man dem markiertem Pfad rechts zum Col die Bassa Sera folgt, oder ob man sofort links weglos über Schutt und Böden Richtung Pointe Lechaud aufbricht. Nachdem ich beim Aufstieg die erste und beim Abstieg die zweite Variante nahm, würde ich zur weglosen Variante raten. Beschreiben will ich jedoch Beide (siehe Bild):

1. über den Col die Bassa Sera
Über flache Grasrücken führt der markierte Weg einfach in den Col die Bassa Sera (2.738 m). Hier hat man erstmals eine gute Aussicht auf Mont Blanc mit südlichen Ausläufern. Um auf die Pointe Lechaud zu gelangen, muss man den Sattel auf der anderen Seite westwärts (links) über ein bröseliges Felsband unterhalb des Bassa Sera (wegen den brüchigen Felsen ist die Strecke von ca. 50 m etwas ausgesetzt) verlassen. Als Orientierungshilfe dienen Steinmänner. Unten angekommen geht es einfach und nun auch weglos über Schutt und Schneefelder in Richtung eigentlicher Gipfelaufbau (siehe Bild).

2. weglos
Man überqueert einige kleine Bäche und steigt auf einem Schuttrücken in Talmitte in Richtung Gipelaufbau. Dabei hält man sich westlich eines Felskopfes zwischen Basso Sera und Pointe Lechaud.

Die letzten 200 Höhenmeter zum Gipfel sind dann nochmals steil und anstrengend. Für den Anstieg bietet sich eine wenig ausgeprägte Mulde unterhalb des Südgrates an, die noch mit Altschnee gefüllt war (im Bild links unterhalb des Grates). Die Pointe Lechaud ist ein bröseliger plattiger Steinhaufen. Mit Schnee ist es m. E. einfacher und angenehmer den Gipfel zu besteigen. Wegen ca. 45° Neigung sind dann allerdings Steigeisen Pflicht.

Schließlich hat man dann den Gipfel erreicht, der nach nordwesten senkrecht abbricht. Der lange Anstieg wird mit einer wunderbaren Aussicht auf die Mont Blanc Gruppe, vor allem die Nahen Gipfel Aig. des Glaciers (3.818 m) und Aig. de Trelatete (3.917 m) sowie natürlich der Mont Blanc selbst (4.810 m)..Leider war die Luft nicht besonders klar, daher war die Paradiso Gruppe nur Schemenhaft zu erkennen. Bei klarer Sicht müssten auch die Berge der Vanoise im Süden und der Gran Combin im Nordosten zu sehen sein.

Wie bereits erwähnt erfolgte der Abstieg über Variante 2 und ansonsten wie der Aufstieg. Wer noch nicht genug hat und einen Abstecher zum Col de Chavannes hinüber machen will, kann dann durch das Vallone di Chavannes absteigen (ca. 10 km + Gegenanstieg!).

Zum Schluss noch ein Wort zur Schwierigkeit der Tour. Der Weg durch das Val del Breuil ist nicht nur sehr lang sondern es geht auch dauernd bergauf und bergab. Diese Meter (Höhenverluste) zehren an den Kräften, da man sie ja gewissermaßen doppelt, einmal im Aufstieg und dann nochmals im Abstieg, bewältigen muss. Es könnte auch durchaus sein, dass insgesamt 1.500 oder mehr Höhenmeter zu bewältigen sind.



Bilder:


Mondspiegelung


Mont Blanc im
Morgenlicht

Aig. des Glaciers u.
Aig. de Trelatete

Gipfel Pointe Lechaud
und Mont Blanc

Mont Blanc


Aig. des Glaciers u.
Aig. de Trelatete

Blick Richtung
Paradiso Gruppe

Monte Miravidi


Pointe Lechaud


Mont Blanc


Pointe Lechaud

Ghiaccio del Breuil