Hohe-Angelus-Spitze
                (3.521 m) 
                 
                (weitere Bilder siehe unten)  
                 
                 
                Zusammenfassung: 
                
                    
                        | Gesamtzeit: | 
                        ca.
                        9-10 Std. | 
                     
                    
                        | Aufstieg: | 
                        1.600
                        hm | 
                     
                    
                        | Abstieg: | 
                        1.600
                        hm | 
                     
                    
                        | Schwierigkeiten: | 
                        mittelschwere
                        und lange Hochtour | 
                     
                    
                        | Ausgangspunkt: | 
                        Sulden,
                        Parkplatz bei der Seilbahn zur
                        Schaubachhütte  | 
                     
                    
                        | Bemerkungen: | 
                        Tour
                        in 3.300 m abgebrochen, daher keine
                        vollständigen Daten | 
                     
                 
                 
                 
                 
                 
                Charakter:  
                Die Hohe-Angelus-Spitze erhebt sich zwischen
                Sulden und dem Martelltal und gehört mit 3.521 m
                schon zu den bedeutenderen Gipfeln der
                Ortlergruppe. Mit einer Übernachtung auf der
                Düsseldorfer Hütte kann der lange Aufstieg
                geteilt werden.  
                 
                 
                Beschreibung: 
                In der Nacht fuhr ich über Arlbergpass und
                Reschenpass nach Sulden in Südtirol. Kurz vor
                4:00 Uhr stieg ich zur Düsseldorfer-Hütte (auch
                Zaytal-Hütte genannt), 2.724 m, auf.  
                Der Vollmond beleuchtete den Weg (siehe Bild
                unten) und von den Kühen am Wegesrand neugierig
                beäugt, kam ich anfangs auch gut voran. So hatte
                ich die gut 800 Höhenmeter Aufstieg zur
                Düsseldorfer-Hütte bis zum Sonnenaufgang schon
                fast geschafft. Der Weg zur Hütte bietet keine
                Schwierigkeiten und wird oft begangen. Von Sulden
                aus gibt es zwei Möglichkeiten: Ein kürzerer
                und steilerer Weg führt am Zaybach entlang durch
                das Zaytal. Der etwas längere und anfangs
                breitere Weg führt an der Bergstation der
                Kanzel-Bahn (Rif. Kanzel, 2.350 m) vorbei und
                vereinigt sich dann mit Weg aus dem Zaytal an der
                Steilstufe vor der Düsseldorfer-Hütte. Für den
                Aufstieg wählte ich den etwas längeren Weg,
                weil er bis zur Bergstation als Fahrstrasse
                ausgebaut ist und der nächtliche Anstieg damit
                bequemer wird. Auf dem Rückweg stieg ich dann
                aber durch das Zaytal ab. 
                Besonders die letzte Steilstufe vor der Hütte
                strengt richtig an, doch danach wird es etwas
                flacher. An den verlandeten Seen vorbei, stieg
                ich auf dem anfangs markierten Steig in Richtung
                der Angelusscharte 3.337 m). Doch bald wird es
                steiler und man muss mit Schneefeldern rechnen.
                Apropos Schnee: der Juli 2000 war im
                langjährigen Vergleich zu kalt, und dies war
                auch deutlich zu spüren. Wenige Tage vor meiner
                Tour hatte es ordentlicht geschneit und ab ca.
                2.900 m lag eine geschlossene Schneedecke. 
                Doch nicht allein der Neuschnee behinderte die
                Tour, sondern auch der eisige Wind und die Kälte
                "nagten" an meiner Moral und meinen
                Kräften. Durch teilwiese knietiefen Schnee
                kämpfte ich mich zur Angelusscharte hinauf. Bei
                guten Verhältnissen wäre die Steilstufe zur
                Scharte wohl kaum ein Problem, aber durch den
                noch nicht verfestigten Schnee wurde das Ganze
                zur Schinderei. Um ca. 10:00 Uhr morgens
                erreichte ich die Angelusscharte auf 3.337 m. Man
                hatte den Eindruch, es wäre tiefster Winter und
                nicht mitte Juli.  
                Vom Vortag führte noch eine einsame Spur
                eines Bergsteigers von der Angelusscharte auf den
                Gipfel und ich überlegte kurz, ob ich der Spur
                folgen sollte. Angesichts der schlechten
                Verhältnissen und meinen schwindenden Kräften
                enschied ich mich dann doch dazu, die
                Hohe-Angelus-Spitze an einem anderen Tag zu
                bezwingen.  
                Dazu kam, dass ich überhaupt nicht trainiert
                war, da ich wenige Tage vor der Tour meine
                schriftliche Staatsprüfung abgelegt hatte. Statt
                mich zu bewegen, saß ich über meinen Büchern
                und lernte. Außerdem waren meine "geistigen
                Reserven" durch den Prüfungsstress
                aufgebraucht, was sich negativ auf meine Moral
                auswirkte.  
                Andererseits hat sich die "halbe"
                Tour wegen der schönen Aussicht auf die
                Ortlergruppe dennoch gelohnt. Um 15:00 Uhr war
                ich dann wieder am Auto in Sulden.  
                 
                 
                 
                Bilder: 
                  
                  
                  
                  
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