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Casati-Hütte (3.269 m)



Zusammenfassung:

Gesamtzeit: ca. 6-8 Stunden je nach Kondition
Aufstieg (mit Hilfe der Seilbahn): ca. 1.200 Höhenmeter, ca. 4-5 Stunden
Abstieg (mit Hilfe der Seilbahn): ca. 1.200 Höhenmeter, ca. 2-3 Stunden
Schwierigkeiten: keine technischen Schwierigkeiten; etwas Trittsicherheit erforderlich.
Ausgangspunkt: Baita di Forni, ca. 2.100 m
Bemerkungen: Bis zur Pizzini-Frattola-Hütte ist der Weg für Mountainbikes geeignet.
Mögliche Gipfel: Cevedale (3.768 m), Suldenspitze (3.376).




Charakter:

Mittelschwere Hochtour ohne Gletscherbegehung, im letzten Drittel etwas trittsicherheit erforderlich, "Bike an Hike" möglich. M. E. der leichteste Weg zur Casati-Hütte, die Wege von Sulden (ohne Seilbahnbenutzung) und Martelltal dürften länger und schwieriger sein. Ca. 1.200 m Auf/Abstieg, gesamt ca. 6-8 Std



Beschreibung:

Es war mal wieder einer der Tage, an dem sich der Wetterbericht nicht an die Vorhersagen hielt. Alle Stationen, sogar der Südtiroler Wetterbericht sagten schönes Wetter voraus. Erst am Nachmittag sei mit Quellwolken zu rechen. So hatte ich mir für den Tag Anfang Juli die Casati Hütte mit ev. Suldenspitze, oder wenn es ganz gut läuft Cevedale, vorgenommen.

Die Casati-Hütte liegt südöstlich der Königsspitze im Ortlergebiet und ist von drei Seiten für den "Normalbergsteiger" zugänglich: von Sulden über den Eisseepass, vom Martelltal oder von Süden über das Valle die Cedec. Ich wählte den Weg von Süden, da er eine schöne "Bike and Hike" Tour versprach.

Bei Anbruch der Dämmerung gings mit dem Auto also los über Fernpass, Reschenpass, Stilfser-Joch nach Santa Chatarina. In St. C. geht eine kleine, zwar asphaltierte, aber schlechte Straße links hinauf in Richtung Baita dei Forno und weiteren Hütten am Fuß des Forno-Kessels. Weiter ist die Strecke bei Dunkelheit kein Problem. An der Baita dei Forni bestehen ausreichend Parkplätze (in ca. 2.100 m).

Fahrradausgeladen - bepackt - und los ging es um ca. 3 Uhr morgens. Links haltend an dem Rif. Chiacciaio dei Forni vorbei geht es auf dem Schotterweg in Richtung Valle di Cedec. Der erste Anstieg direkt vom Parkplatz ist gleich heftig steil. Daher schiebt man besser sein Bike, um nicht sofort aus der Puste zu kommen. Es geht in dieser Weise ca. 250 hm steil bergan, wobei man sich nun rechts hält und nicht nicht die Wege zur Pradaccio di sopra folgt. Bald umrundet man den Bergrücken und es wird glücklicherweise wieder flacher.

Wenn man das Mountainbike dabei hat, folgt nun der schönste Abschnitt im Aufstieg/Abstieg. Auf ebenem oder leicht steigendem guten Weg geht es die nächsten Kilometer das Tal hinein. Ab ca. 2.550 hm wird es zum Rif. Pizzini-Frattola hinauf wieder steiler und man kommt beim biken schon mal ausser Atem. Ist die Hütte erreicht (2.706 m), folgt eine Passage mit leichten Anstiegen/Abfahrten, um den Talkessel zu durchqueren - ohne dass man viel an Höhe gewinnt. Nach den Laghetti di Cedec kommt die letzte Steilstufe für Mountainbiker hinauf zu einer unansehnlichen Aansammlung von Arbeitsmaschinen (Materialseilbahn zur Casati-Hütte, ca. 2.800 m).

Hier stellt man sein Bike ab und folgt dem Weg über eine kleine Brücke in Richtung Casati Hütte. Auf markiertem, teileise steilen aber unschwierigem Weg geht es die letzten 400 hm zum Langenferner Joch bzw. zur Casati-Hütte hinauf. Die Anstrengung wird durch den Anblick des "nebenan" vom Cevedale zu Tal fließenden Chiacciaio di Cedec etwas gelindert. Zumindest bis Mitte Juli muss man einzelnen Schneefeldern rechnen, die man unschwierig queeren kann. Dennoch sind im letzten Teil eine gewisse Trittsicherheit und feste Bergschuhe erforderlich.

Zurück zum Wetter: Als im um 3 Uhr morgens startete, war am Sternenhimmel keine Wolke zu sehen. Doch mit Beginn der Dämmerung zogen von Südwesten Wolken auf, die ab ca. 3.000 m in den Bergen hingen. Dazu kam ein unangenehmer Wind. So kam ich also ca. um 8 Uhr an der Casati-Hütte an und sah nichts - typischer "Whiteout". Man konnte kaum 10 Meter weit sehen. Obwohl ich zwar noch gut bei Kräften war, kam der Cevedale (3.768 m) auf keinen Fall in Frage. Die Suldenspitze (3.376 m) wäre wahrscheinlich möglich gewesen, aber bei Wind und Wolken machte das aus meiner Sicht keinen Sinn. Bei gutem Wetter hätte man eine hervorragende Nahsicht auf die Königsspitze und Cevedale, aber so ...

Nach einer kurzen Rast stieg ich etwas angefressen wieder ab. Kaum war ich am Bike wieder unten, machte es doch noch kurz auf und ich konnte wenigstens einen freien Blick zurück auf das Langenferner Joch werfen. Die Abfahrt mit dem Mountainbike ist bis auf das letzte Stück relativ einfach (Steinplatten).



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Der "Schlusshang" vor der Casati-Hütte (etwa in Bildmitte) im Abstieg

Monte Pasquale (3.553 m) und Chiacciaio di Cedec

Blick Richtung Königspitze

Rif. Pizzini-Frattola

Chiacciaio di Cedec von knapp unterhalb der Casati-Hütte